Birgit Wiljes ist eine waschechte Clausthal-Zellerfelderin. 1960 wurde sie hier geboren, ging auf die hiesige Realschule und schloss hier 1981 ihre Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarsgehilfin ab. Noch im selben Jahr trat sie ihre erste Stelle als Schreibkraft im Dezernat 1 der TU Clausthal an. Heute, 25 Jahre später, berät sie ausländische Studierende, wenn diese ihre Zulassung zum Deutschkurs beantragen. „Mit der deutschen Bürokratie haben viele zuerst Probleme“, berichtet Wiljes. „Ich helfe ihnen bei ihren Aufenthaltsgenehmigungen, wenn sie einen Studentenausweis beantragen, oder sich zum Sprachkurs an der Kreisvolkshochschule anmelden.“ Und manchmal verhilft sie jungen Ingenieursaspiranten zu ihrem erträumten Studium, wenn sie sie mit einem Telefonat vor der Ausweisung bewahrt. „Manche sind erst 17 oder 18 Jahre alt und das erste Mal alleine im Ausland unterwegs“, weiß Wiljes. „Da ist es doch selbstverständlich, dass ich ihnen helfe, wenn sie Probleme haben.“
Kein Großstadtmensch
Diese Stelle als Mitarbeiterin im Studienzentrum sei ein Volltreffer, so die 45jährige. „Der Umgang mit jungen Leuten und eigentlich alle Arbeiten, die hier anfallen, machen mir sehr großen Spaß.“ Und überhaupt arbeite sie sehr gerne. Nach den Geburten ihrer zwei Kinder hatte sie es dann auch nicht lange zu Hause ausgehalten. Zurückgekehrt nach ihrer ersten Entbindung, wartete auf ihrem Schreibtisch jedoch eine Überraschung auf sie: Anstelle ihrer Schreibmaschine stand dort jetzt ein nagelneuer Computer. „Zuerst mochten wir uns nicht, der PC und ich“ erinnert sich die Sachbearbeiterin. „Doch inzwischen kommen wir gut miteinander aus.“
Eine Menge Veränderungen und Umbrüche habe Wiljes an der Oberharzer Hochschule erlebt, sagte Dieter Holste, Leiter des Dezernat 1, auf der Feierstunde am 4. April. „Mit Herz und Sachverstand hat sie die TU ein großes Stück auf ihrem Weg begleitet.“
Ob sie jemals daran gedacht habe, in eine größere Stadt zu ziehen? „In der Großstadt halte ich es nur für ein paar Stunden aus“ sagt die Clausthal-Zellerfelderin. „Ich brauche die Natur, die Ruhe und die frische Luft.“ Das ist großes Glück für alle zukünftigen Clausthaler Studierenden aus dem Ausland, die etwas zu spät am Flughafen ankommen.
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