Jürgen Heinrich übernahm 1995 die Professur für Ingenieurkeramik am Institut für Nichtmetallische Werkstoffe der TU Clausthal. Nach seinem Technikstudium an der Fachhochschule (FH) Selb und dem Studium „Nichtmetallische Anorganische Werkstoffe“ an der TU Berlin promovierte Heinrich im Jahr 1979. Zwischen 1976 und 1985 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V. in Köln. Er war Projektleiter am Institut für Werkstoff-Technik der Rosenthal AG und Abteilungsleiter bei der Firma Kerimpex, bevor er ab 1993 für die Firma Hoechst Ceram Tec AG als Entwicklungsleiter in verschiedenen Produktgebieten tätig wurde. Seine wissenschaftliche Karriere verlief parallel: Von 1983 bis 1990 erhielt er Lehraufträge der FH Nürnberg und der Universität Bayreuth. Er ist war wissenschaftlicher Gutachter unter anderem für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Europäische Union. Seit 2003 ist er Präsident des Fachverbands „Deutsche Keramische Gesellschaft“ und seit 2005 designierter Präsident der Europäischen Keramischen Gesellschaft (ECerS).
Der Preis „Engineering Ceramics Bridge Building Award“ der ACS zeichnet Wissenschaftler außerhalb der USA aus, die Außergewöhnliches zur Entwicklung des Forschungsfeldes „Ingenieurkeramik“ und zu dessen besseren öffentlichen Wahrnehmung beigetragen haben. Er ist mit 1000,- US-Dollar dotiert. Die ACS ist eine bedeutende Fachgesellschaft mit über 100 Jahren Tradition und über 8000 Mitgliedern, gibt Bücher und Fachzeitschriften heraus und veranstaltet Konferenzen in über 80 Ländern. Heinrich erhielt die Auszeichnung aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen mit über 100 Veröffentlichungen und drei Dutzend Patenten und dank seines weltweiten Engagements in verschiedenen Fachvereinigungen für Ingenieurkeramik.
Ingenieurkeramiken sind, im Gegensatz zu Grobkeramiken wie Abwasserrohre oder Dachziegel, feinkeramische Werkstoffe, die beispielsweise als Zahnersatz in der Medizin oder bei der Produktion von Computerchips als sogenannte „Wafertigel“ zum Einsatz kommen.
Kontakt:
Anita Seiz-Ulig
Technische Universität Clausthal
Institut für nichtmetallische Werkstoffe
Zehntnerstr. 2a
38678 Clausthal-Zellerfeld
Tel.: 05323 - 72 2354
E-Mail: anita.seiz-uhlig@tu-clausthal.de